Da stand ich nun also mit meinen 104,5 Kg auf der Waage. Kein gutes Gefühl.
Natürlich war ich mir vorher schon irgendwie im Klaren gewesen, dass ich nicht gerade die Schlankeste bin und etliches zuviel auf den Rippen, Hüften, und sonstwo hängen hatte. Nicht nur, dass man halt sichtbar schlechter zurecht wird, hier und da die dicken Speckrollen unter der mal locker sitzenden Kleidung sichtbar werden. Natürlich merkte ich auch, dass ich einfach nicht mehr so konnte, wie ich wollte. Ich ging dann ganz unterbewußt auch jeder Bewegung/ Anstrengung aus dem Weg.
War ja auch ganz klar: denn wenn ich einen Wäschekorb vom Keller bis ins Schlafzimmer im Dachgeschoss getragen hatte, musste ich danach erst einmal mindestens 10 Minuten schnaufend und kurz vorm Kollaps, Pause machen. Spaziergänge wurden auf ein Minimum gekürzt - auch die Hundespaziergänge - die Spaziergänge mit den Kindern. Alles andere einfach mit dem Auto erledigt.
Aber nicht nur die fehlende Bewegung war ein Problem, mein ganzes Essverhalten. Wie schon in Teil 1 erwähnt, sobald es stressig wird, begann ich was zu essen. Besonders gerne Süßigkeiten. Da verschwand schnell eine Tafel Schokolade. Nachmittags habe ich mit meinen Kindern gerne fast jeden Tag Kuchen oder Kekse gegessen. Obwohl ich eigentlich noch keinen Hunger hatte, das Mittagessen war ja auch immer reichlich. Abends gabs dann noch Abendbrot mit den Kindern zusammen und dann, wenn die Kinder im Bett waren und die letzten Handgriffe im Haushalt erledigt, belohnte ich mich auch gerne mit einer extra Portion Spaghetti mit Pesto Rosso. Eigentlich waren es eher 2 Portionen. Und das dann abends um 21.00 Uhr, nicht viel später noch ein paar Chips und/ oder Gummibärchen, und dann ins Bett. Ich habe kein Hungergefühl mehr gekannt, habe immer mal was gegessen wenn es mir in den Sinn kam.
Da stand ich also immer noch mit meinen 104,5 Kilo auf der Waage, sah meine Rollen, Polster und wurde mir einfach bewußt, dass ich mich so nie und nimmer wohlfühlte und das es so nicht weitergehen konnte.
Ich zog mich an, nahm mir die Hundeleine samt Hund und sagte:"Ich gehe dann mal mit dem Hund!".
Das Wetter im Januar war, wenn ihr euch erinnert, gelinde gesagt schei*e. Schneeregen, Wind und *bäh*.
Ich lief / ging schlich also am 1.01.2012 meine erste "Hunderunde" - eine Runde um den Berg, gute 3-4 Kilometer, am Anfang eine "höllische" Steigung, dann ein gutes Stück schön geradeaus, dann gemäßigt wieder bergab.
Mein 3DS als Schrittzähler ging mit: 4462 Schritte in gut 55 Minuten. Und mir tat alles weh, ich war klatschnass geschwitzt und einfach fix und alle. Aber diese Runde ging ich ab da jeden Tag, egal wie bescheiden das Wetter war. Ich zog mich mittags an und ging los. Am dritten Tag hatte ich Muskelkater im linken Arm, dem Arm, mit dem ich immer die Leine hielt. Ich fand es erschreckend!
Zusätzlich musste ich natürlich was an meine Essgewohnheiten ändern. Ich war noch nie der große Frühstücker - also ließ ich es einfach ausfallen. Kein Toastbrot mehr - macht eh nicht satt und somit ist es egal, ob ich es esse oder nicht. Mein Morgen bestand/ besteht somit nur aus ein oder zwei Tassen Kaffee mit Süßstoff und Milch.
Mittags habe ich (fast) normal weitergegessen. Ich habe auch nicht viel daran geändert, was ich koche. Da war auch schon immer ein großer Gemüse oder Salatanteil dabei. Das einzige, was ich geändert habe: ich koche viel viel weniger mit Sahne oder Schmand. Vorher kam immer und überall ein wenig (oder ein wenig mehr...) Sahne rein, weil der rahmige Geschmack einfach lecker ist. Nun nur noch selten.
Der Kuchen oder die Kekse habe ich für mich Nachmittags gestrichen. Nun trinke ich einfach meinen Kaffee ohne Beilage. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel, ab und an gabs/ gibt es auch Kuchen, aber dann habe ich einfach das Mittagessen ausfallen lassen, oder eben weniger gegessen.
Die Zusatzportionen am Abend wurden ersatzlos gestrichen. Um ca. 18.30 Uhr gab es das letzte Essen für mich. Ich schnippelte mir brav jeden Abend meinen Salat oder machte mir Broccoli in der Mikrowelle.
Günstig für mich ist gewesen, dass ich eh sehr gerne Salat und Gemüse esse. Broccoli liebe ich und es machte mir somit überhaupt nichts aus, den fast täglich zu essen. Dazu gabs immer etwas gekochten Schinken oder ein hartgekochtes Ei. Im Salat landete auch mal eine halbe Dose Thunfisch.
Auf Süßigkeiten verzichtete ich aber dennoch nicht. Ich bin der Meinung, je länger und härter ich mir etwas verkneifen muss, desto stärker ist das Verlangen danach. Also gönne ich mir Schokolade oder Gummibärchen. Ganz bewußt, nicht einfach nur reingestopft. Dann reicht auch plötzlich ein Riegel Schokolade oder so ein Portionstütchen Gummibärchen.
Alles lief nicht so glatt. Mein Kreislauf spielte an manchen Tagen nicht mit. Meist am frühen Abend bin ich wahrlich Karussell gefahren. Es war echt so schlimm, dass ich mich jammernd ins Bett verkrümelt habe, in der Hoffnung, bloß schnell einzuschlafen und "normal" wieder aufzuwachen. Leider ging es mir am anderen Tag immer noch nicht besser, aber mein Mann war an der Arbeit, so dass ich dennoch die Kinder für Schule und Kindergarten fertig machen musste. Mittags gings dann ein wenig besser und ich bin dann trotzdem mit dem Hund gegangen.
Die Hunderunde lief auch immer besser. Erst kam ich immer fix und alle oben auf dem Berg an. Das Herz pochte fast aus dem Hals raus, ich bekam kaum Luft. Nach 4 Wochen aber war davon nichts mehr zu merken. Auch heute noch marschiere ich locker da hoch. Und brauche für die Runde meist genau 40 Minuten. Das ist ein richtig gutes Gefühl! Auch beim Fahrradfahren merke ich, dass ich gewisse Strecken nicht in einen niedrigen Gang runterschalten oder gar absteigen und schieben muss...
Ich traue mich auch endlich mit aufs Trampolin mit den Kindern und das Springen macht echt Spaß!
Jeden Morgen steig ich nun auf die Waage. Es heißt ja auch, dass es auch reichen würde, einmal wöchentlich zu wiegen. Aber ich möchte es einfach täglich unter Kontrolle haben. Die Angst vor neuen Kilos ist einfach da und groß. Habe ich abends mal was anderes gegessen, als Salat, dann habe ich den anderen Morgen immer das Gefühl, als ob wieder 2 Kilo mehr auf der Waage sind. Stimmt meist gar nicht...
Tja, so erging es mir in den vergangenen 6 Monaten, aber mit Erfolg. Denn die Waage zeigt nun seit 3 Tagen ein Gewicht von 88,5 Kilo an. Also
- 16 Kilo
So langsam komme ich in einen Bereich, wo es deutlich wird, dass ich abgenommen habe. Ich werde darauf angesprochen, was auch wieder anspornt. Ich selber merke natürlich auch die Veränderungen. T-Shirts, in denen ich vorher eher einer Presswurst glich, sitzen nun luftig. Hosen rutschen, in meinen Gürtel kann ich bald das dritte neue Loch machen. Viele Pullis werden mir zu groß. Meine (Kunst-) Lederjacke kann ich wieder locker zu machen. Das ging Ende letzten Jahres nicht mehr. Wenn ich meinen Hals oder Bauch anspanne, dann sieht man das auch :-) Das Gesicht ist schmaler. Meine Finger werden dünner, ich verliere immer öfter einfach so meinen Ehering.
Trotzdem: Das letzte Kilo hat sich aber sehr lange Zeit gelassen, bis es weg war. Fast 1,5 Wochen tat sich nämlich auf der Waage keine Veränderung, bzw. eher immer mal ein halbes Kilo mehr. Nicht mehr viel und ich bin immerhin wieder bei dem Gewicht angekommen, das ich vor den 3 Schwangerschaften hatte.
Da es aber so langsam voran geht, habe ich mich entschlossen, noch einen anderen Weg zu probieren.
Ich habe von Vibono ein Startpaket Eiweißshakes und Flohsamenschalen bekommen. Dazu noch das Buch "Schatz, meine Hose rutscht!", sowie einen Milchschäumer. Ein solcher Shake wird nun mein Abendessen. Vorher habe ich mir die Anleitung und die kostenlosen Coaching Briefe durchgelesen.
Ich habe jetzt die vergangenen 3 Tage schon welche getrunken, jede Sorte also mal probiert. Mir schmecken sie auch gar nicht schlecht, die Flohsamenschalen hatte ich mir schlimmer vorgestellt (bei dem Namen...). Aber in die Shakes eingerührt werden sie sämig wie feine Haferflocken, aber mit dem Vorteil, dass sie kaum Kohlenhydrate und Kalorien haben. Die Shakes machen super lange satt und sind auch schnell und einfach zubereitet. Favorit ist eindeutig Schoko-Nougat ^^. Die Sorte Sahne-Vanille ist ok, und "Pur" geht da eher, wenn ich z.B. einen Löffel Instant-Kaffee (und einen Spritzer Süßstoff...) dazugebe.
Das Buch "Schatz, meine Hose rutscht" habe ich angelesen und schon einige Ansätze gesehen, die ich für mich auch so herausgefunden habe :-)
Ich bin nun gespannt, wie es mir gewichtstechnisch mit den Vibono Produkten ergeht und werde natürlich weiter berichten!